Rittersturz-konferenz und -denkmal

Vom 8. bis 10. Juli 1948 tagten im Hotel Rittersturz die Ministerpräsidenten der westlichen Länder über die Frankfurter Dokumente. Ergebnis der Konferenz waren die Koblenzer Beschlüsse. Diese sahen die Schaffung eines Parlamentarischen Rates vor und stellten damit eine wichtige Etappe auf dem Weg zum Grundgesetz dar.

Die Fortschritte auf dem Weg zum Grundgesetz entfernten die westlichen Länder gleichzeitig vom erklärten Ziel der Erhaltung der Einheit des Landes. Diese Ambivalenz teilt die Konferenz mit vielen Ereignissen in der Nachkriegszeit, waren doch anscheinend die gleichzeitige Verwirklichung von Freiheit und Einheit des Landes zu diesem Zeitpunkt schlicht unmöglich.

Daher ist es nur folgerichtig, dass das Rittersturz-Denkmal, welches an die Konferenz erinnert – eine dreigliedrige Stele – zu unterschiedlichen Interpretationen einlädt. Einerseits repräsentiert das Denkmal die drei Säulen des demokratischen Verfassungsstaats, nach anderer Interpretation symbolisiert es die drei westlichen Besatzungszonen und das Fehlen der Länder der sowjetischen Besatzungszone.

 

Autor:innen: Projekt Orte der Demokratiegeschichte, Gesellschaft zur Erforschung der Demokratie-Geschichte

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