Doris Strauß (geb. 19.4.1934 Koblenz)
Der kaufmännische Angestellte Ludwig Strauß (geb. 20.8.1905 Bad Ems) hatte am 6.6.1933 in Dausenau an der Lahn
Berta geb. Kohlhagen (geb. 22.6.1906 Homberg) geheiratet. Noch im Monat der Eheschließung zog das Ehepaar von
Bad Ems in den Koblenzer Vorort Lützel. Hier im Haus Schüllerplatz 5 kam Tochter Doris zur Welt. Doch bereits
im Januar 1935 meldete sich die Familie wieder in den Geburtsort des Vaters nach Bad Ems ab. Von hier
übersiedelte sie zu einem unbekannten Zeitpunkt nach Köln, wohl wie so viele Juden in der Hoffnung, im Schutze
der Großstadt den Repressalien und Verfolgungen der Nationalsozialisten weniger ausgesetzt zu sein. Die
Hoffnung trog: Am 7.12.1941 wurden Ludwig und Berta Strauß sowie ihre erst siebenjährige Tochter Doris aus
dem Messelager Köln-Deutz ins Ghetto Riga deportiert, wo sie drei Tage später eintrafen. Das weitere Schicksal
der dreiköpfigen Familie ist bis heute ungeklärt. Ingesamt wurden etwa 25.000 deutsche Juden nach Riga
deportiert. Die wenigsten von ihnen haben überlebt.