Rolf Eschenheimer (geb. 25.6.1927 Koblenz)
Geboren wurde Rolf in der Koblenzer Klinik Dr. Reich. Seine Familie lebte in Singhofen, Hauptstraße 95, wo
der Vater Albert Eschenheimer (geb. 1899 Esch) eine Viehhandlung betrieb. Bereits 1933 reiste er in die
Niederlande, um die Emigration seiner Familie vorzubereiten. Er starb jedoch überraschend noch im gleichen
Jahr in Leiden. Seinen in Camberg ansässigen Eltern Gustav und Jeanette Eschenheimer (beide 1865 geboren)
gelang zwar die Ausreise in das scheinbar sichere Nachbarland, doch wurden sie 1943 aus dem Lager
Westerbork nach Sobibor bzw. Auschwitz deportiert und ermordet. Witwe Rosi geb. Goldschmidt (geb. 7.3.1903
Singhofen) wurde dagegen mit Sohn Rolf von Singhofen nach Frankfurt a. M. verschleppt, wo die Mutter
vermutlich Zwangsarbeit leisten musste. Am 12.11.1941 verließ der Deportationszug Da 53 den Frankfurter
Ostbahnhof Richtung Ghetto Minsk im heutigen Weißrussland. Unter den 1052 Deportierten, von denen nur
rund zehn überlebten, befanden sich auch der vierzehnjährige Rolf und seine Mutter. Für Rolf Eschenheimer
wurde am 25.5.2010 vor der ehemaligen Geburtsklinik Reich in der Schloßstraße 1 ein Stolperstein verlegt.