Ruth Karoline Schubach (geb. 24.5.1925 Koblenz)
Ruth lebte mit ihrer Mutter Frieda Maxhilde geb. Heilbronn (geb. 3.12.1888 Frickhofen, Kreis Limburg) und ihrem
Bruder Julius Schubach (geb. 9.7.1921 Koblenz) in der Balduinstraße 37 in Koblenz. Ihr Vater Josef Schubach (geb.
1881 Mülheim, Kreis Koblenz), der hier eine Metzgerei betrieben hatte, war aufgrund der gewalttätigen
Ausschreitungen in der Reichspogromnacht am 10.11.1938 einem Herzschlag erlegen. Um 1941 wurde Ruth als
Hilfspflegerin der „Heil- und Pflegeanstalt Sayn der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ in Bendorf-
Sayn zugewiesen. Als im März 1942 die erste Deportation aus der Heilanstalt durchgeführt wurde, musste Ruth
mit den ebenfalls dienstverpflichteten Koblenzer Jugendlichen Lotte Daniel (geb. 1923) und Alfred Kaufmann (geb.
1922) als Betreuerin den Transport begleiten. Der in Sayn abgehende Zubringerzug war mit insgesamt 94
Personen besetzt, wobei die überwiegende Anzahl aus älteren Patienten bestand. Der Zug endete in Koblenz-
Lützel, wo schon der Deportationszug DA 17 zum Weitertransport bereitstand. Der mit 337 Personen aus Koblenz
und dem Landkreis besetzte Transport verließ am 22.3.1942 den Güterbahnhof Lützel. Sein Ziel war das
Durchgangsghetto Izbica. Unter den Passagieren befanden sich die zwei Monate vor ihrem siebzehnten Geburtstag
stehende Ruth, ihre Mutter Frieda sowie ihre Tante Pauline Schubach (geb. 20.6.1887 Werlau). Bruder Julius entging
als einziger seiner Familie der Ermordung. Er konnte rechtzeitig in die USA emigrieren, wo er fast 50 Jahre als
Rabbiner und Kantor in East Chicago lebte. Er starb als Julius Shuback am 13.3.2005 in West Bloomfield,
Michigan.